2022-01-29 - aktives Museum auf der Hacienda Sotuta de Peon

Auch für heute haben wir uns einen Tagesausflug vorgenommen. Darum waren wir schon um 08:00 beim Frühstück und ließen uns mit Toast, Spiegelei und Früchten verwöhnen. Das Ganze wurde vom Rezeptionisten David und seiner Crew des 'Hotel Perigriono' in Merida ausgezeichnet gekocht, organisiert und aufgetischt.

Unser heutiges Ziel war die 'Hacienda Sotuta de Peon'. Eine sogenannte 'Living Hacienda'. Wir erreichten sie nach 40 Km bzw. einer Stunde Fahrtzeit. 

Im vorigen Jahrhundert wurde in Mexiko großflächig die Sisal-Agave angebaut und daraus Sisal(hanf) gewonnen. Daraus wurden Taue, Seile, Verpackungssäcke, Hängematten und sogar (sehr kratzende) Bekleidung hergestellt. Haciendas schossen aus dem Boden und bauten auf riesigen Flächen diese Agave an. Durch eine Bodenreform wurde den Haciendas nur mehr ein Zehntel ihres Grundes belassen, sodass die Sisalproduktion nicht mehr rentabel war und fast alle Betriebe in den Ruin getrieben wurden.

In letzter Zeit werden viele dieser Haciendas in Hotels umgebaut bzw. einige davon in 'Living Museums', wo Sisal angebaut und produziert wird. Dies ist zwar nicht kostendeckend, jedoch wird das erforderliche Geld mit Besuchern und speziellen Event lukriert.

Wir waren pünktlich für die 10:00 Uhr Führung vor Ort und hatten riesiges Glück. Zum einen waren wir die einzigen Teilnehmer zu diesem Termin, zum anderen bekamen wir mit Ivan einen ausgezeichneten Guide zugeteilt. Meist sprach er ausgezeichnetes und verständliches Englisch, aber er wechselte auch oft ins Deutsche und ersuchte uns um eventuelle sprachliche Korrekturen.

Die Tour begann mit einer Besichtigung des Haupthauses, das nach Bankrott und langjährigem Verfall wieder restauriert wurde.



Auch die Innenräume wurden liebevoll wieder hergestellt. Das Interieur wurde aus aufgelassenen Haciendas zusammengetragen und wird hier angemessen präsentiert. Darunter auch eine der ältesten Fotokameras der Welt.



Nach dem abschneiden der Blätter von der Sisal-Agave, werden diese durch eine Maschine geleitet, die aus den Blättern die grobe Fäden herausreißt.



Die groben Fäden werden getrocknet und anschließend über den Kamm geschoren, damit man feine Fäden erhält.



Die feinen Fäden werden nun entweder zu viereckigen Ballen zusammengepresst oder auf Rundballen aufgewickelt.



Die Ballen werden entweder weiterverkauft oder hier zu Garn gezogen und auf kleinere Spulen aufgewickelt.


Die kleinen Spulen werden auch wieder weiter verkauft oder zu Seilen, Stricken und Tauen weiterverarbeitet. Die Maschinen stammen alle aus Deutschland und wurden in den 1920er Jahren hergestellt. Sie laufen also bereits an die 100 Jahre.


Nun wurde ein Esel vor die Schienenbahn (Gleislänge auf der Hacienda ca. 3.000m) gespannt und damit fuhren wir durch Sisalfelder zum nächsten Highlight. Und manchmal muss man halt die Schienen wieder in Form bringen.





Diese Highlight war die Cenote Dzul-Ha. Eine riesige Höhle mit einem kleinen Loch an der Decke. Drinnen war es irrsinnig feucht-heiß und auch das Wasser ist mit 25 Grad sehr angenehm. Wir verzichteten darauf in den See zu springen und schauten uns lieber die Schönheiten der Höhle, mit Stalaktiten und sauberem Wasser, an.



Damit war die Tour beendet und wir konnten uns noch bei einem im Preis inkludierten Snack laben.

Auf dem Weg zum Parkplatz sind wir dann noch einigen 'Gemeinen Schwarzleguanen' begegnet, die sich in der Sonne aufwärmten.



Dann ging es wieder zurück nach Merida. Zum Abendessen gingen wir diesmal ins 'La Recova Sta Lucia'. Dort genossen wir Schweinsfilet (Edith) und Pork Rips (Franz).


Sollte jemand Geburtstag feiern, so zünden wir ein imaginäres Feuerwerk und wünschen alles Gute und vor allem Gesundheit.


Unsere heutigen Tagesrouten:

Fahrt von Merida zur Hacienda Sotuta de Peon

Tour auf der Hacienda Sotuta de Peon

Fahrt von Hacienda Sotuta de Peon nach Merida

#efkorontour #efkorontourmexico


 

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